„Wenn die Finger schnappen“ – der schnellende Finger
Mit dem schnellenden Finger (auch Schnappfinger, Springfinger, lat. Tendovaginosis stenosans, Tendovaginitis stenosans oder Digitus saltans) wird eine anlagebedingte Erkrankung bezeichnet, bei der die Beugesehnen eines Fingers (meist des Daumens) über dem beugeseitigen Fingergrundgelenk (am Übergang von Hohlhand zu Finger) verdickt sind und dadurch nicht mehr frei durch das dortige Ringband (genauer A1-Ringband) gleiten können (sog. Ringband-Stenose). Dadurch kommt es zu einem ‚Schnappen‘ des Fingers beim Beugen oder beim Strecken in die Normalposition, zum Strecken muss oft nachgeholfen werden.
Operative Therapie
Hier wird in einem kleinen operativen Eingriff, in örtlicher oder regionaler Betäubung, nach Anlegen einer Blutsperre die Haut über dem Ringband schräg eingeschnitten, dann wird das Ringband vorsichtig unter Schonung der parallel zu der Sehnenscheide verlaufenden Blutgefäße und Nerven dargestellt und über der Sehne quer komplett durchtrennt. Jetzt wird die freie Gleitfähigkeit der Sehne überprüft und danach die Haut wieder verschlossen (zugenäht) und ein Verband angelegt. Die freie Fingerbeweglichkeit ist nach Abklingen der Anästhesie wieder hergestellt. Die Fäden werden nach ca. einer Woche entfernt. Krankengymnastische Übungsbehandlung wird nur selten notwendig. Grundsätzlich sollte nach handchirurgischen Eingriffen die Extremität (Hand bzw. Arm) hochgelagert werden, um ein übermäßiges Anschwellen zu verhindern.