Knie-Vollprothese

Knie-Vollprothese

Für wen kommt die Knie-Totalendoprothese infrage?
Für Menschen mit fortgeschrittener Arthrose (Gelenkverschleiß) des Kniegelenks in mehreren Abschnitten, mit Streck- und Beugehemmungen sowie Fehlstellungen der Beinachse. Meist geht dieser Verschleiß auch mit einem Verlust des vorderen und/oder hinteren Kreuzbandes einher. Das Beschwerdebild ist erheblich, es gibt deutliche Beeinträchtigungen bereits im Alltag, die Beschwerden lassen sich mit Medikamenten nicht mehr ausreichend behandeln. Der Schädigungsgrad ist über das ganze Kniegelenk so ausgeprägt, dass ein Teil-Gelenkersatz (Schlitten, Femoro-Patellare-Prothese) oder eine Beinachsenkorrektur (Umstellungsosteotomie) nicht sinnvoll oder nicht mehr möglich sind.

Beim bicondylären Oberflächenersatz, sprich, einem normalen Kunstgelenk, werden über einen Hautschnitt im vorderen Bereich des Kniegelenkes die Weichteile so präpariert, dass der Streckapparat nebst Kniescheibe nach außen weggehalten werden kann, um dann die teilzerstörten oder zerstörten Gleitflächen im Ober- und Unterschenkelbereich sichtbar zu machen. Hier fällt nun auch die Entscheidung, welche Prothese genommen werden muss. Der Oberschenkel wird dann kastenförmig zugeschnitten. Man kann sich dies so vorstellen, wie bei der Überkronung eines Zahnes. Anschließend wird eine dünne Scheibe des körpernahen Unterschenkels senkrecht zur Achse abgeschnitten.

Das Ziel ist neben der symmetrischen Bandführung in Streck- und Beugestellung auch eine adäquate Ausrichtung der Beinachse, die bei vorliegendem O-Bein tendenziell auch im O und bei vorliegendem X-Bein tendenziell leicht im X bleiben darf. Generell strebt man aber eine relativ gerade Beinachse an.

Die Befestigung der Prothese erfolgt entweder zementiert oder zementfrei. Der Großteil der Knie-Totalendoprothesen wird heutzutage zementiert durchgeführt. Der Zement hat hier bei Weitem nicht die Nachteile, die wir von der Hüftendoprothese kennen, da er im Rahmen der Wechseloperation leicht entfernt werden kann.

Die Erfolgsaussichten bei der Knie-Totalendoprothetik sind in etwa 85% Prozent der Fälle gut und sehr gut. Etwa 15% der Patienten sind mit dem Ergebnis nicht zufrieden, da möglicherweise eine Komplikation eingetreten ist oder aber die Erwartungshaltungen nicht erfüllt wurden.

Das Kniegelenk ist ein sehr anspruchsvolles und komplexes System, da die Bandspannung und die Ausrichtung zu beachten sind. Es muss in der Operation erreicht werden, dass es zu einer symmetrischen Anspannung der Bänder in Streckung und Beugung kommt. Ist ein Bereich, Streckung oder Beugung, zu stramm, so kann es zu Bewegungseinschränkungen kommen. Ebenso sieht man in sechs bis zehn Prozent der Fälle Vernarbungen der Gelenkkapsel, die zu Schmerzen, Schwellungen und Bewegungseinschränkungen führen können.

Egal welche Art oder welchen Ausprägungsgrad Ihre Arthrose hat, wir finden für jeden Patienten jeweils eine individuelle Lösung, das ist unser multi-modaler und ganzheitlicher Therapieansatz. Von konservativ bis operativ, von arthroskopisch-minimal-invasiv bis zu Teil- oder Voll-Prothesen-Versorgung

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